Profil & Patron
Profil der KLJB
Die Katholische Landjugendbewegung im Bistum Münster hat ca. 17 000 Mitglieder in 153 Ortsgruppen in 11 Bezirken.
- Wir engagieren uns mit und für Jugendliche ab 14 Jahren im ländlichen Raum
KLJB ist „kreatives Land“! Kreativ sein bedeutet für uns im ländlichen Raum Neues schaffen, Farbe ins Leben bringen und Außergewöhnliches initiieren. Durch Aktionen der KLJB wird nicht nur das eigene Dorf mitgestaltet, sondern es wird ein Netzwerk mit anderen Orten geschaffen und Beziehungen entstehen.
- Kreatives Land schafft Verbindungen und knüpft Kontakte
Kreatives Land setzt mit der KLJB Talente frei. Die KLJB setzt auf die Kreativität und Aktivität ihrer Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bei Aktionen und Veranstaltungen packen KLJBler*innen an. Sie arbeiten miteinander und stehen füreinander ein! Kreatives Land kennt die eigenen Grenzen und kann sie erweitern. Als KLJB in der katholischen Kirche wollen wir lebendigen und befreienden Glauben erleben und erfahren. Wir verstehen uns als Teil der Kirche und gestalten sie „anders“, indem wir Jugendlichen neue religiöse Erlebnisse und Erfahrungsräume bieten.
- Als Verband vor Ort und im Dorf tragen wir zu einer lebendigen Kirche bei
Spaß haben, etwas bewegen, feiern, reden, diskutieren, beten, glauben, spielen, Sport betreiben, politisch aktiv sein, über den Tellerrand schauen! Kreatives Land lebt von Wiederholungen, aber diese sind immer wieder neu! Traditionen zu pflegen ist uns genauso wichtig, wie das Gemeindeleben mitzugestalten und den KLJB-Geist erlebbar zu machen. Wir sind bodenständig, aber nicht von gestern! Partnerschaften und Internationale Kontakte innerhalb der MIJARC (Internationale Bewegung der KLJB in der Welt) fördern die KLJB und machen dies deutlich.
- Das soziale Engagement lässt bei den Jugendlichen neue Sichtweisen entstehen
Kreativ sein schafft Erlebnisse und Erfahrungen, die mit guten Gefühlen verbunden sind. Jede*r trägt durch seine*ihre Persönlichkeit zur Vielfalt des Verbandes bei. Kreatives Land nimmt Bezug auf ländliche Räume und gestaltet sie.
- Wir sind Akteure im ländlichen Raum
KLJB liebt das kreative Land. Mit wenig viel(e) erreichen! Wir identifizieren uns mit dem Lebensraum Land, den wir bewusst beleben und gestalten. Wir leben vom Land – Land ist kostbar und wir schaffen Werte.
Wir engagieren uns im und für das Dorf und treten für eine eigenständige regionale Entwicklung des ländlichen Raumes ein.
Bruder Klaus
Unser Patron Nikolaus von Flüe hat von 1417 bis 1487 in der Schweiz gelebt. Er ist der Heilige, den sich die KLJB als ihr Vorbild im Glaubensleben gewählt hat. Als Bauer in Flüeli engagierte er sich im politischen Leben und suchte die religiösen Fundamente für das persönliche wie auch für das gesellschaftliche Leben.
„Fried ist allweg in Gott“ – mit dieser Grundeinstellung hat er verfeindete Gruppierungen an einen Tisch gebracht. Diese Verbindung von Glauben und Politik im Leben des Bruder Klaus kann für Jugendliche in der KLJB eine personale Ermutigung sein, dem eigenen Leben Sinn und Orientierung zu geben, indem die Botschaft Gottes im alltäglichen Geschehen verwirklicht wird.
Geschichte
- Geschichte der KLJB im Bistum Münster e.V
Die Anfänge und Entstehung der KLJB
Die Jugendarbeit auf dem Lande entwickelte sich von „Burschenvereinen und Bauernverbänden“ um 1900 zum „Jungland“ in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg mit zeitweilig bis zu 72.000 Mitgliedern zwischen 18 und 30 Jahren.
Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus wurde die Betätigung von „Jungland“ (wie die aller Jugendorganisationen, die sich nicht gleichschalten lassen wollten) zunächst stark eingeschränkt und dann 1937 ganz verboten.
Nach 1945 darf man von einem großen Aufbruch der Jugend auf dem Lande sprechen: Die Menschen hatten Jahre übermenschlicher Anstrengung und Not, nagender Sorge, Gefangenschaft und Bedrückung hinter sich. Sie kamen wieder in die Kirche, um Rat, Ermunterung und Wegweisung zu suchen. Die jungen Menschen verlangten nach Begegnung, Ablenkung in Geselligkeit und genossen die Freiheit, offen reden zu können. Diese Möglichkeiten fanden sie in spontan entstandenen Landjugendgruppen, die engen Kontakt zu ihren Pfarreien, zu Volks- und Fachschulen sowie den berufsständischen Organisationen hielten.
Den offiziellen „Tauftag“ der KLJB im Bistum Münster hat leider niemand festgehalten.
Treibende Kräfte für die Bildung der Katholischen Landjugendbewegung im Bistum Münster waren Bischof Michael Keller und Domvikar Heinrich Tenhumberg. Ihr Ziel war es, eine Einheit der berufsständischen Organisationen und der konfessionell orientierten Bildungsarbeit für die jungen Menschen im ländlichen Raum zu erreichen.
Im Winter 1947/48 wurde in der Diözese Münster das „Referat für Landseelsorge und ländliche Bildungsarbeit“ mit (Leit-)Stellen der KLJB, der Katholischen Landvolkbewegung und der Katholischen Landfrauenbewegung eingerichtet.
Die 1. Diözesanstelle war um die Jahreswende 1947/48 mit zwei Männern besetzt, Heinrich Tenhumberg und Bernhard Schulte. Sie hatten kein Büro und kein Auto, dafür einen Auftrag von Bischof Michael, die Männer und Frauen auf dem Lande, vor allem aber die Jugend, aufzurufen.
Im August 1950 vermeldete „Der Sämann“ (damalige Verbandszeitschrift) die Bildung eines vorläufigen Diözesanvorstandes und die Wahl des ersten vorläufigen Diözesanvorsitzenden. Die KLJB hatte sich als eigenständige Gemeinschaft gefunden.
1954 wurde der Ring der Landjugend als Zusammenschluss aus KLJB, Westfälisch-Lippischer Landjugend (WLL) und Evangelischer Jugend auf dem Lande (EJL) gegründet. Die Vorsitzenden des Rings vertreten die Landjugenden im WLV.
Im Gegensatz zu den südlichen Diözesen Deutschlands, die in der Landjugend die gesamte Dorfjugend versammeln wollten, konzentrierten sich die nördlichen Diözesen und damit auch die KLJB der Diözese Münster mehr auf die Jugend des landwirtschaftlichen Berufsstandes, ohne dabei andere auszuschließen.
Die KLJB formulierte 1973 ihr Selbstverständnis in vier Leitsätzen, die noch heute Bestandteil der Satzung der KLJB im Bistum Münster sowie vieler Orte und Bezirke sind:
In der KLJB versuchen junge Menschen, miteinander das rechte Verhältnis zu sich selbst, ihren Mitmenschen und zu Gott zu finden.
Die KLJB pflegt das offene Gespräch und die gemeinsame Aktion. Der junge Mensch übt sich, die Gemeinschaft mit zu tragen, und erfährt so Freude und Mühe des eigenen und gemeinsamen Handelns.
Die KLJB versteht sich als Gemeinschaft innerhalb der kirchlichen Gemeinde auf dem Lande. Sie arbeitet verantwortlich mit an der Gestaltung des Lebens aus dem Geist des Evangeliums.
Die KLJB beteiligt sich an der Entwicklung des Landes und der Gesellschaft. Ein besonderes Anliegen ist ihr die internationale Solidarität.
Bereits im Jahr 1975 waren 20 % der Mitglieder unter 17 Jahren und in einigen Orten waren bereits bis zu 70 % der Mitglieder nicht mehr in der Landwirtschaft tätig, kamen aber von Bauernhöfen oder aus ländlichen Gegenden. Dies war ein Ziel der KLJB gewesen: Sie hatte zielgerichtet daraufhin gearbeitet, dass junge Menschen, die in der Landwirtschaft keinen sicheren Arbeitsplatz finden werden, eine Ausbildung für andere Berufe erhalten müssen.
Weiter gab es wohl kaum ein ernsthaftes Problem aus dem Bereich der Persönlichkeitsbildung, der Familie, des Berufsstandes, der Kirche, des Staates und der Gesellschaft, das in der Bildungsarbeit und den Aktionen der KLJB nicht Gegenstand eingehender, klärender Aussprachen geworden ist.
Die KLJB protestiert(e) und demonstriert(e) gegen Ungerechtigkeit und Hartherzigkeit in Deutschland und der Welt, stellt(e) christliche Forderungen an die Verantwortlichen ebenso wie an die eigenen Mitglieder und ist ständige Verfechterin des europäischen Gedankens.
Aufgrund der Strukturreform der Hauptabteilung Seelsorge im bischöflichen Generalvikariat Münster im Jahr 2005 wurde unter anderem auch das Referat Landseelsorge aufgelöst, was zur Folge hatte, dass sich im Jahr 2006 die KLJB im Bistum Münster als eigenständiger eingetragener Verein gründete.
Heute zählt die KLJB im Bistum Münster e.V. rund 15.500 Mitglieder, welche verteilt in 151 Ortsgruppen im nordrheinwestfälischen Teil des Bistums aktiv sind (Stand: 31.12.2020)
Kreuz und Pflug
Auf dem Landjugendabzeichen und dem Banner gehen Kreuz und Pflug ineinander über. Es kennzeichnet die enge Zusammengehörigkeit von Gebet und Arbeit. Immer wieder versuchen Menschen, ihr Leben und ihren Glauben zusammenzubringen. Im Glauben schöpfen sie die innere Kraft für die Verantwortung, die im Leben auf sie wartet. Die beiden Formen sollen sich ergänzen. Der Pflug als Zeichen für Umbruch und Aufbruch, der den Boden bereitet und Wachstum und Entfaltung ermöglicht, soll uns dazu anregen, die Veränderungen in unserer Gesellschaft, insbesondere im ländlichen Raum mitzugestalten und mitzutragen. Wenn wir uns im Zeichen des Kreuzes, das heißt im Zeichen des christlichen Glaubens auf den Weg machen, dann brauchen wir diesen Weg nicht allein zu gehen, denn der Geist des Glaubens bewegt uns immer wieder zum Umbruch und Aufbruch, zur Entfaltung in unserem Lebensraum und zur Mitgestaltung in der Gesellschaft.
Passende Downloads
- Downloads Satzung und Struktur
- Bezirkskarte
Karte mit zugehörigen Bezirken der KLJB im Bistum Münster e.V.
Ansprechperson für diesen Beitrag
Heike Wiefel
Sekretärin
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